CDU Wangerland: Flüchtlingsunterkunft muss ein Erfolg werden
Das Projekt Flüchtlingsunterkunft im „Dorf Wangerland“ in Hohenkirchen muss in gemeinsamer Leistung aller Instanzen ein Erfolg werden – das war das Credo auf der Mitgliederversammlung der CDU Wangerland im Hofcafé Schild. Für eine Diskussion hatten wir und Sven Wietusch, Leiter der Landesaufnahmebehörde in Oldenburg, eingeladen.
Damit der Betrieb reibungslos läuft, sind seiner Meinung nach vor allem drei Pfeiler wichtig. Eine der drei Säulen stelle das Dorf Wangerland selbst, indem es sich um die Verpflegung, Wäsche, Reinigung und die Sicherheit kümmert. So würden insgesamt 16 Sicherheitsleute im Schichtdienst arbeiten. Den zweiten Pfeiler bilde das Deutsche Rote Kreuz. Dieses stelle einen Rettungssanitäter, der den ganzen Tag vor Ort sei, sowie einen Vertragsarzt, der eine Sprechstunde an drei Tagen in der Woche anböte. Der dritte Pfeiler sei die Landesaufnahmebehörde – zum Beispiel mit einer Außenstelle des Sozialamts, durch die dann eine Zahlstelle direkt im „Dorf Wangerland“ verankert worden sei. Die schutzsuchenden Erwachsenen haben dabei einen monatlichen Anspruch von 164,80 Euro. Kinder bis zwölf Jahre erhalten 124 Euro. Gute Nachrichten könnte es für den lokalen Einzelhandel geben: Um die Kaufkraft vor Ort zu stärken, sollen neben den Barauszahlungen durch das Sozialamt auch Gutscheine für Bekleidung und Drogerie ausgegeben werden.
Gespräche mit dem Einzelhandel sollen laut Wietusch noch folgen. Ein regelmäßiger Runder Tisch zwischen Feuerwehr, Polizei, Landrat, Bürgermeister, Ordnungsamt, Kirche, Integrationslotsen sowie Dorfbürgerverein und zukünftig wahrscheinlich auch Sportvereinen soll zudem dem Austausch und der Reflexion dienen. „Es ist unsere Aufgabe als Politik, die Bürger bei dem Projekt aktiv mit einzubinden und Ängste zu nehmen. Wo Probleme sind, müssen wir Antworten finden. Die Einrichtung eines sich regelmäßig treffenden Runden Tisches ist der richtige Ansatz und darf im Laufe der zwei Jahre nicht einschlafen“, sagte Thies Fischer, Vorsitzender der CDU-Wangerland.
Zudem stellte Wietusch klar, dass die Asylsuchenden, die intensivere Betreuung benötigen – auch psychologisch – in der Einrichtung in Oldenburg bleiben, da diese extra dafür ausgestattet sei. „Wir dürfen nicht durch mangelnde Kommunikation Gefahr laufen, die braune Suppe ins Wangerland zu holen. Wir haben schon oft gezeigt, dass wir in Krisen eng zusammenstehen und an einem Strang ziehen können. Dies wird uns auch sicherlich dieses Mal wieder gelingen“, ist sich Fischer sicher.
Bei der Mitgliederversammlung standen aber auch andere Themen auf der Agenda: So betonte Fischer, dass beim Thema „Wolf“ nun genug diskutiert worden sei. „Problemwölfe müssen bejagt und erschossen werden, bevor Menschen und Betriebe zu Schaden kommen“, sagte er. Ein weiteres Dauerthema: das LNG-Terminal. Hier fordert die CDU nach wie vor eine Umweltverträglichkeitsprüfung sowie eine Umrüstung der Hoegh Esperanza von Chlor auf ein Ultraschallverfahren.
Im Anschluss ehrte Thies Fischer Alice-Brandenburg-Bienek für 25 Jahre aktive Mitgliedschaft in der CDU und hob Ihr besonderes Engagement als Fraktionsvorsitzende und langjährige Vorsitzende des Gemeindeverbandes hervor. Fischer: „Gerade in der heutigen Zeit merken wir immer wieder, dass es nicht mehr selbstverständlich ist, sich ehrenamtlich über so viele Jahre hinweg für das Gemeinwohl zu engagieren.